Welcome to my new life, my second life! I hope you will enjoy discovering China together with me!

Dienstag, 16. Juni 2009


Im Mai nehmen Maike, einer der Deutschen unseres Projektes, und ich uns fünf Tage frei und fahren nach Dali. Dali liegt weiter südlich in Yunnan, mit dem Bus fahren wir insgesamt nur neun Stunden. Auf unserem Weg treffen wir mal wieder auf mehrere der „chinesischen Engel“, fremde Leute, die einem beim Finden einer versteckten Busstation oder der richtigen Stelle zum Aussteigen helfen. In Dali wohnen wir in einem Hostel, das einem Bekannten von Ed gehört. (Ed gehört zu dem Waisenkinder- Projekt, dass von Amerikanern, Kanadiern und Deutschen in Fu Gong geleitet wird.) Dali- eine chinesische Hippi- Stadt! Wir kommen spät abends an, die Straßen sind nur durch die Lichterketten in den Bäumen beleuchtet, uns empfängt eine entspannte, gemütliche Stimmung. Viele junge Leute, verhältnismäßig viele wai guo ren (Ausländer), die Mädels in langen Röcken, die Buben mit langen Haaren schlendern in der milden Abendluft oder sitzen in einer der Bars oder Cafés, in denen Live- Musik gespielt wird, während neben einem ein kleiner Bach plätschert, an dessen Seiten die Weiden ihre Äste schwingen. Auch wir holen uns gleich am nächsten Tag richtige Kleidung und leben dieses wunderbar leichte Stadtgefühl. Natürlich kommt verschönernd hinzu, dass wir eine Dusche benutzen können, wann immer wir wollen und dass es eine deutsche Bäckerei gibt, in welcher wir richtiges Müsli mit richtiger Milch und eine richtige Käsebrotstulle genießen können. An einem Tag besteigen wir zwei Pferde und reiten in die Berge, während unser dratiger Reitermeister nebenher läuft. Ich bin zum ersten Mal in der „Natur“ und schätze diese Freiheit sehr. Die Sonne brennt, der Staub fliegt und mein Heuschnupfen lebt sich aus, aber trotzdem haben wir großen Spaß und auch nicht zu wenig Adrenalinschübe, wenn die Pferdehufe auf den schmalen, steilen Wegen abrutschen. Wir werden reichlich belohnt für die Mühen: Ein Wasserfall, der zu dieser Jahreszeit wenig Wasser trägt, wird bestimmt immer zu einem der schönsten Plätze gehören, die wir jemals besucht haben werden. Eine kleine Oase, wie im Paradies, an der wir unsere Füße im eiskalten Wasser kühlen können, während wir von dem köstlichen Brot aus der Bäckerei essen. An einem anderen Tag suchen wir den nahegelegenen Er-Hai- Lake (See) auf. Nach einigen Komplikationen und mit der Hilfe, einer dieser „Engel“ finden wir dann auch die Stelle, an der man Kormoran- Fischen kann. Endlich wieder auf dem Wasser!! Unser Bootsführer gibt die ganze Fahrt über kreischende Klicklaute von sich, um die dressierten Vögel anzufeuern und anzulocken, wenn sie einen Fisch gefangen haben, der ihnen dann wieder aus dem Hals heraus gewürgt wird. Maike, ich danke dir für diese erfüllten, gelebten Tage! (Weißt du wo es voll gut riecht? Hahahahahh!)

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