Welcome to my new life, my second life! I hope you will enjoy discovering China together with me!

Donnerstag, 15. Januar 2009


Im Steinwald.

Mittwoch, 14. Januar 2009



Yanni habe ich im Bus nach hause kennengelernt. Sie reiste mit ihren Eltern in Yunnan herum. Leider mussten sie am nächsten Tag schon wieder zurück nach Beijing. Dort macht sie Filme und wirkt an einem Klamotten- Label mit.
Zwischentreffen& Silvester in Kunming



Am 28. Dezember nehmen wir den Nachtbus nach Kunming, wo unser Zwischentreffen stattfinden soll.
Solche Nachtbusse sind bei den weiten Entfernungen hier sehr praktisch . Jeder Fahrgast hat ein schmales Bettchen, Kopfkissen und Decke. Letzteres war auf unserer Hinfahrt frisch bezogen, auf der Rückfahrt leider nicht mehr und die dreckige Decke ekelte mich anfangs, aber man gewöhnt sich an so vieles.

Um 6:30 Uhr morgens kommen wir in Kunming an. Geplant war, dass wir in einer Art Jugendherberge der Yunnan Universität schlafen sollten. Doch zu unserer großen Freude, hat die zuständige Dame die Nachricht unseres Kommens nicht erreicht und wir zogen in ein Hotel (mit heißem Wasser). Auch das weitere Programm dieser Woche fällt aus, bzw. existierte noch garnicht, da auf Entscheidungsebene nicht geklärt worden war, wer nun die Planung übernimmt. Also gestalten wir unser Programm selber.

Mit einer Reiseorganisation fahren wir zum „Steinwald“, der einige Stunden außerhalb Kunimngs liegt. Am liebsten wären wir auf eigene Faust dorthin gefahren und hätten uns den teuren Reiseleiter, der nicht wusste, dass wir seit drei Monaten hier leben und uns fast nur Sachen erzählte, die uns nicht neu waren, gespart. Nur leider fahren zu dieser Zeit (kurz vor dem Frühlingsfest) keine Züge in die gewünschte Richtung.
Der Steinwald ist sehr beeindruckend. Vor etwa 270 Millionen Jahren senkte sich hier das Meer ab und hinterließ diese Felsen. Der Witterung ausgesetzt, bekamen sie ihre heutige Form.

Auf dem Rückweg besuchen wir die „Caves“, unterirdische Höhlen und Wasserfälle.
Die Steinstufen rauf und runter, klettern wir durch mehrere große Höhlen und durch Gänge, die alle farbenfroh in orange, pink, grün und blau angeleuchtet werden, vorbei an kleinen Ständen, an denen Getränke und Souvenirs zu bekommen sind. In einer der Höhlen werden auf einer Bühne Tänze aufgeführt. Solche Grotten, Höhlen und Wasserfälle werden natürlich schnell langweilig... Und falls einem auf diesem Rundweg die Beine zu schwer werden, kann man sich ganz bequem in einer Sänfte herumtragen lassen.

Silvester verbringen wir in einer von Kunmings KTV- Bars (Karaoke- Bar) und Clubs und feiern ordentlich Party.

Ab dem 11. Januar bis zum 1. März haben wir Winterferien. Ich habe mich noch nie so wenig auf Ferien gefreut. Die Schule steht jetzt bis auf drei Lehrer leer, von denen nächste Woche auch noch zwei abreisen werden. Kein Lärm morgens um sieben Uhr und keine neugierigen Gesichter an meiner Zimmertür, kein „Goodmorning“- Gerufe, wenn ich über den Hof gehe und keine Lehrer mit denen man rumsitzen und chinesisch reden kann.

Im Moment ist Jannike bei uns und Carl und ich werden in diesen Wochen selber kochen. Dafür haben wir den Schlüssel der alten Kantine bekommen. Ein großes Glück auch, weil sich dort drinnen der einzige Wasserhahn befindet, der im Moment funktioniert.

Ich werde in den nächsten Wochen reisen, wohin steht noch nicht fest. Man hört Sichuan, Guangzho und Hongkong...

Dienstag, 13. Januar 2009

Weihnachten

Am Weihnachtsvormittag habe ich gleich drei Besucher auf einmal, während ich eigentlich mit Apeng bei dem Schulkoch zu hause Mittag esse. Auf der Rückfahrt hatte ich Leute aus Beijing kennengelernt, ein Ehepaar mit ihrer Tochter, die Filme macht. Sie hatten die Nacht in Fu Gong verbracht und wollten nun meine Schule und mich besuchen. Meine beiden anderen Gäste hatte ich kürzlich in Liu Ku kennengelernt. Einer davon war Mike, ein Polen der seit 10 Jahren in China lebt und Eigentümer einer Firma ist, die mit Holz und Stahl handelt. Der andere ein Chinese den ich auch irgendwie kennenlernte. Zusammen verbringen wir einen äußerst amüsanten Tag...

Als wir am Abend zu meiner Schule zurückkehrten und ich den Schulhof betrete, bin ich sehr berührt. Die vier Tannen in der Mitte des Hofes vor dem Lehrergebäude sind mit buntblinkenden Lichterketten geschmückt. Und das nur wegen Carl und mir...


In La Jia Mu Di feiert man heute das erste Weihnachtsfest. Ich hatte in Liu Ku eine Weihnachtsmannmütze gekauft. Der dicke Mu laoshi ist mit Abstand der niedlichste Weihnachtsmann, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Irgendwann schreiben die drei Männer, mit denen wir uns unter anderen am besten verstehen, Carl und mir noch eine Weihnachtskarte.

Lindsay, dir vielen dank für das Päckchen! Ich bekam es grade an diesem Abend und habe mich sehr gefreut! Und Eddy, du hast mir ziemlich aus der Klemme geholfen...! Omilein, dein Packet habe ich einen Tag später bekommen! Alle stehen auf die Schoki!
Lisu- Fest- Party


Die größte Volksgruppe hier in Nu Jiang sind die Lisu. 96,9% der Lisu leben in Yunnan, wovon ein großer Teil christlichen Glaubens ist. Vom 20. bis zum 23. Dezember feiern die Lisu, und somit alle Menschen um sie herum, drei Tage lang das Koscha- Fest. In den größeren Städten werden auf Bühnen traditionelle Tänze aufgeführt und jeder trägt seine Tracht. Die Lisu unterteilen sich noch in verschiedene Lisu- Gruppen, weshalb man verschiedenfarbige Trachten auf den Straßen sehen kann, die alle die der Lisu sind. Die Traditionellste ist die blau- weiß gestreifte Tracht, die entfernt an Matrosenhemden erinnert.

Carl und ich verbringen diese Feiertage in Liu Ku, bei unseren Freunden. Die Stadt ist gefüllt mit den Menschen in ihren Trachten. Neben den Lisu, gibt es noch weitere Gruppen, wie z.B. die Bai oder die Yi. Wie stolz man sein kann, so eine Tracht zu tragen denke ich oft, wenn ich an den Frauen vorbeigehe.


Die Provinz Yunnan ist, wie andere Provinzen in China auch, in weitere Kreise unterteilt. Wir leben im Kreis Nu Jiang, dessen Hauptstadt Liu Ku ist. Nu Jiang ist die einzige autonome Lisu- Provinz. Deshalb liegt es nahe, das neu ins Leben gerufenen „First Session of Nu Jiang National Customs and Accessories Fe stival“ (einwandfreies Englisch) in Liu Ku zu veranstalten. Bei der großen Eröffnungsfeier sitzen wir in der ersten Reihe direkt vor der Bühne, zusammen mit der halben Lu Shui Yi Zhong (die Schule, an der unsere Freunde unterrichten), da wir (eher die Chinesen) ein Lisu- Lied singen. Eine atemberaubende Show! Traditionelle sowie moderne Tänze werden aufgeführt. Feuerwerk unterstreicht die abwechslungsreichen Kostüme, Trachten und Kleider, die Choreographie ist ein Augenschmauß.
Als die hohen Führer oben auf der Tribüne ihre Plätzen einnehmen, klatschen und schreien die Menschen unten auf dem Feld ausgelassen in Begeisterung. Das war neu für mich. Einigen wenigen politischen Persönlichkeiten zuzujubeln, als wären sie Popstars. Nach der Show tanzt man auf dem Feld in großen Kreisen Lisu- Tänze und an den Lagerfeuern wird „Frei- Schnaps“ ausgeschenkt.

An einem Abend landen wir mal wieder in der Disco und bleiben, bis alle Gäste gegangen sind und das Personal mit dem Aufräumen beginnt. Mit DJ Rock sitzen wir noch lange in der Sofa- Ecke, bei Kerzenschein (man hatte das Licht bereits aus geschaltet), Bier und frischem Popkorn. Ich wusste nicht wie oder ob ich überhaupt Weihnachten in diesem Jahr feiern würde. Also machten wir diesen Abend zu einem Weihnachtsabend und ich dachte schon es sei ein ganz entzückendes Weihnachten. Aber es kam noch besser.